Ziele der Weiterbildung:

Ziel der berufsbegleitenden sozialtherapeutischen Weiterbildung ist Ihre Qualifikation zur/zum Suchtberater/in. Die einzelnen Seminare sind inhaltlich darauf ausgerichtet, Ihre beruflichen und persönlichen Ressourcen zu erfassen und ihre Kompetenzen für die beratende Praxis mit Suchtkranken und -gefährdeten zu erweitern. Dazu gehört neben dem Erkennen des Problems, Sicherheit im Handeln, eine professionelle Beziehungsgestaltung und die Fokussierung eines Lösungsweges.

Eine praxisorientierte Kombination aus Methodik, Theorievermittlung und Selbsterfahrung bietet Ihnen hierfür die Grundlage.

Zielgruppe & Aufnahmekriterien:

Mit der Weiterbildung sprechen wir Menschen an, die in ihrem Arbeitsumfeld mit Suchtgefährdeten und Suchtkranken im Kontakt sind.

  • Angestellte in der Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Pädagogik und Psychologie o.ä. aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Suchthilfe
  • Fachkräfte angrenzender Berufsfelder aus der Suchtkrankenhilfe mit Berufserfahrung oder der Qualifikation durch den Grundkurs "Suchtkrankenhelfer"
  • Mitglieder und/oder Unterstützer von Selbsthilfe nach Absolvierung des Grundkurses "Suchtkrankenhelfer".

Die Teilnehmer/innen an der Fortbildung zum Suchtberater/in, sollten über eine stabile psychische und physische Belastbarkeit verfügen, damit sie den Anforderungen der Weiterbildung gerecht werden können. Die Weiterbildung wird berufsbegleitend durchgeführt. Dadurch wird es den Teilnehmern/innen ermöglicht, dass Erlernte direkt im Arbeitsalltag umzusetzen.

Die Ausbildung findet nur bei genügend Teilnehmern statt. Bereits angemeldete Interessierte werden ca. 8 Wochen vor Beginn informiert.

 

Ausbildungsinhalte:
Die Ausbildungswochenenden finden im Abstand von 6 Wochen statt.

  1. Wochenende

Starter-Seminar zur Einführung

Mit dem Starter-Seminar möchten wir Ihnen einen guten Start in die Weiterbildung ermöglichen. Sie werden an diesem Tag einen Gesamtüberblick über die Weiterbildung erhalten. Sowohl zu den Inhalten der einzelnen Veranstaltungen, als auch zu den Methoden, mit denen wir arbeiten werden.

Gleichzeitig lernen Sie die anderen Teilnehmer und die Kursleitung kennen. So können Sie mit Sicherheit und Motivation in die Weiterbildung starten.

Des Weiteren werden wir uns mit der Klärung Ihrer persönlichen Weiterbildungsziele, Ihrer Erwartungshaltung und persönlicher Zielsetzung beschäftigen. Selbstreflektiertes Handeln im professionellen Kontext und die Reflexion der eigenen Haltung und Motivation in der Arbeit mit suchtgefährdeten oder abhängigen Menschen (und ihrer Angehörigen) gegenüber werden aufarbeitet.

  1. Wochenende

Vermittlung/Vertiefung von Hintergrundwissen über Ursachen, Formen und Folgen von Abhängigkeitserkrankungen und Doppeldiagnosen

Es werden im Einzelnen Erscheinungsbilder erklärt, Diagnostik vermittelt und Informationen über Ursachen und Hintergründe erarbeitet. Es soll gewährleistet werden, zu erkennen, an welcher Stelle ggf. an eine andere Stelle abgegeben werden sollte und an welcher Stelle, ein Suchtberater tätig werden kann.

  1. Wochenende

Erörterung der Aufgabenfelder in den verschiedenen Bereichen der Suchtkrankenhilfe (wer tut was und warum)

In welchen Arbeitsfeldern kommt ein Suchtberater zum Einsatz?Was macht eine Drogenberatungsstelle? Wer ist wann und für was der richtige Ansprechpartner? Wer finanziert Beratung oder Therapie? Strukturen der Suchtkrankenhilfe werden aufgezeigt, Vernetzung verdeutlicht, Verbindungen transparent gemacht, um so Handlungskompetenz zu entwickeln.

  1. Wochenende

Vorstellung zielgruppenspezifischer Interventionsmöglichkeiten/Geschlechtsspezifische Beratung? Was kann eine Beratung leisten?

Welche Zielgruppe werde ich ansprechen? Was wird dort von mir erwartet und was kann ich in diesem Rahmen leisten? ...und welchen Anspruch habe ich an mich selbst und kann ich diesem gerecht werden? Was benötige ich für Informationen - welches "Handwerkszeug"?

Eine sorgfältige Bestandsaufnahme ist Voraussetzung für einen guten Start in die Beratung und die konstruktive Zusammenarbeit mit weiteren Stellen in der Suchtkrankenhilfe. Dies wird an diesem WE erarbeitet.

  1. Wochenende

       und

  1. Wochenende

Vorstellung verschiedener Beratungsansätze und Gesprächstechniken

"Das zielorientierte Gespräch" - Motivierende Gesprächsführung (MI= motivational interview)

Das Erlernen konkreter Beratungsmethoden ist Thema dieses Seminars. Sowohl das zielorientierte Gespräch, als auch die Motivierende Gesprächsführung stellt eine konkrete klientzentrierte Interventionstechnik dar, die sich im Beratungssetting bewährt und etabliert hat. Durch ihren Einsatz kann die Eigenmotivation des Betroffenen gestärkt und die Bereitschaft zur Verhaltensänderung erhöht werden. In ihrem direktiven Ansatz ist sie in unterschiedlichen Themenbereichen der Beratung einsetzbar.

Des Weiteren werden verschiedene Interventionsstrategien vorgestellt: z. B. die paradoxe Intervention und unterschiedliche Fragetechniken: Wunderfrage, Skalierungsfrage, etc.

  1. Wochenende

Vorstellung suchtspezifischer Theorien und deren Einfluss auf die eigene Arbeit mit Suchtkranken

Entwicklung eines eigenen Beratungskonzeptes.

Es werden unterschiedliche Theorien zur Entwicklung von Sucht vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die sich daraus ergebenen Behandlungsansätze im Wandel der Zeit, werden ebenso dargestellt, wie auch Überlegungen angestellt, welche Art der Suchtkrankenbehandlung sich für welche Sucht anbietet.

Des Weiteren wird der Focus auf die Entwicklung eines eigenen "Beratungskonzeptes" gelegt. Welche Gesprächsform, Interventionsstrategie und welche Fragetechniken bieten sich an- entsprechend meines persönlichen Stils?

  1. Wochenende

Biographiearbeit

Das gesamte Wochenende dient der Biographiearbeit. Die Teilnehmer sollen sich mit ihrem Werdegang auseinandersetzen.

Die Teilnahme an diesem Wochenende ist die Voraussetzung für die weiteren Fortbildungseinheiten!

  1. Wochenende

Erstellung eines Ressourcenprofils und Erarbeitung eines Selbstfürsorgekonzeptes

Anhand der zuvor bearbeiteten Biographie erstellt jeder Teilnehmer ein Ressourcenprofil (ggf. unter Zuhilfenahme des Salutogenesemodells), eruiert, über welche Stärken und Schwächen und Kompensationsmöglichkeiten er/sie verfügt und erarbeitet sich im Kontext der Ausbildungsgruppe ein Selbstfürsorgekonzept, dass benötigt wird, um sich in Belastungssituationen abgrenzen und somit auch perspektivisch betrachtet, konstruktiv in Beratungsprozesse einbringen zu können.

  1. Wochenende

"Der Hilflose Helfer", oder die Akzeptanz der eigenen Grenzen

Das Eingeständnis der eigenen "Unfähigkeit" ist nicht nur eine äußerst wirksame Intervention aus der systemischen Therapie, sondern kann auch deutlich die eigenen Grenzen markieren. Gerät der Berater in eine Übertragungssituation während des Gesprächs, kann dies zu Komplikationen für eine konstruktive Beratung führen und ggf. mit Missverständnissen und Ärger enden. Was also tun?

Es werden besonders die Themenfelder Projektion, (Gegen-)Übertragung und der Umgang mit Emotionen bearbeitet und in einem Selbsterfahrungsteil dargestellt.

  1. Wochenende

Erweiterung der Handlungskompetenz im Umgang mit Betroffenen, Angehörigen und Familiensystemen

Thema der Veranstaltung ist, die Beziehungs- und Glaubenssysteme in Familien mit einem abhängigen Partner/Kind zu erkennen. In diesen Familien gibt es eigene Regeln und Rituale, die für Außenstehende oft nicht nachvollziehbar und verständlich sind. Dennoch ist das engere soziale Umfeld als ausgesprochen wichtiges Element im Erkennungs- Behandlungs- und Veränderungsprozess eines Betroffenen zu betrachten und miteinzubeziehen in die Beratung und Therapie. Dazu muss der Berater in der Lage sein, Familienkonstellationen zu erkennen Ressourcenarbeit zu leisten und sensibel auch auf die Belange des Gesamtsystems reagieren zu können. Denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil, um einen Betroffenen zu unterstützen und in seinem Ausstieg aus der Abhängigkeit zu bestärken.

  1. Wochenende

Abschlussveranstaltung

Überprüfung des Wissens in Kleingruppengespräch anhand einer Fallbesprechung der einzelnen Teilnehmer. Überprüft werden Gesamtkonzept, Beratungsstruktur und Interventionsstrategien.

Erteilung des Zertifikates zum Suchtberater.

 

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